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Neue Methode zum Erkennen von Erkrankungen des Verdauungstraktes

Der Ultraschall von Innen, die Endosonographie (EUS): der Ursache auf der Spur!

DRK-Krankenhaus Grevesmühlen wendet modernes, besonders präzises Verfahren regelhaft und, auch ambulant, zur Diagnostik an – in vielen Fällen die bestgeeignete Methode zur Erkennung von Erkrankungen im Bereich des oberen und unteren Verdauungstraktes und deren Nachbarorgane.

Darauf konnte sich die Patientin keinen Reim machen: Vor gut zehn Jahren war ihr die chronische entzündete Gallenblase entfernt worden – und jetzt traten Schmerzen und Fieber erneut auf, besonders nach dem Essen. In der gastroenterologischen Sprechstunde am DRK-Krankenhaus Grevesmühlen riet Chefarzt Dr. Rolf D. Klingenberg-Noftz der geplagten 69-Jährigen zu einem speziellen Diagnoseverfahren, das die Ursachen der Beschwerden in der Regel schnell, eindeutig und mit einem niedrigen Komplikationsrisiko ermittelt: der sogenannten Endosonographie (EUS), einer besonderen Ultraschalluntersuchung. Sie erfolgt nicht von außen durch die Haut, sondern im Inneren des Körpers.

Schwer zugängliche Körperregionen und Organe können besser untersucht werden

Das noch relativ neue Verfahren ist inzwischen sogenannter Goldstandard (das bedeutet soviel wie bestgeeignete Methode) für die Diagnostik von Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse. Es hat sich auch im DRK-Krankenhaus bereits voll bewährt. Seine Vorteile: Anders als bei der Ultraschalluntersuchung von außen kann der Arzt schwerer zugängliche Körperregionen und Organe besser erreichen und überprüfen. Der Ultraschallkopf, am Ende des Endoskops, das in den Körper eingeführt wird, übermittelt aus nur wenigen Zentimetern Abstand Ultraschallbilder in einer sehr hohen Auflösung, die mit anderen Methoden nicht erzielt werden kann. Dies erlaubt sicherere Diagnosen als die klassische, „transabdominelle“ Sonographie durch die Haut, die häufig zum Beispiel nach dem Essen, bei viel Luft im Oberbauch oder auch bei übergewichtigen Menschen nicht präzise genug ist. Ähnliches gilt in vielen Fällen für die konkurrierenden bildgebenden Verfahren, wie die Computer- und Magnetresonanztomographie (CT/MRT), die selbstverständlich hochwertige Bilder und Befunde liefern, aber im Unterschied zur Endosonographie keine „Echtzeituntersuchungen“ sind. Das bedeutet, dass der Untersucher bei der CT/MRT im Gegensatz zur Endosonographie nicht während der Untersuchung auf Auffälligkeiten oder krankhafte Befunde, reagieren kann. Mit der Endosonographie ist es problemlos möglich, in „Echtzeit“ Befunde genauer darzustellen, sich der Situation anzupassen und die Methode für die Darstellung des Befundes während der Untersuchung zu optimieren.

Wenige Tage später erschien die Patientin zur Untersuchung. Sie erhielt leichte Narkose- und Beruhigungsmittel („Schlafspritze“) und verspürte beim Einführen des Endoskops durch die Speiseröhre über den Magen in den Zwölffingerdarm keine Unannehmlichkeiten. Schnell kam Dr. Klingenberg-Noftz den Ursachen der Beschwerden auf die Spur: Die Gallenwege in der Nähe der Leber hatten sich entzündet, auch kleine Gallensteine darin waren auf dem Ultraschallbildern deutlich zu erkennen, was in den vorherigen Untersuchungen nicht gelungen war. Dank anschließender, moderner Endoskopietechnik ließen sich diese Steine in einer weiteren Untersuchung im Anschluß aus dem Gallengang entfernen – eine Operation blieb der Patientin erspart. Die 69. Jahre alte Patientin war verblüfft: “Gallensteine im Gallengang? Das obwohl ich gar keine „Galle“ mehr habe…damit hätte ich nicht gerechnet!“.

Vorteile für Patienten

Die bei uns im Haus auch ambulant durchführbare Ultraschalluntersuchung von Innen, die Endosonographie, bietet das DRK-Krankenhaus Grevesmühlen an, weil Chefarzt Dr. Klingenberg-Noftz nicht nur die entsprechende Ermächtigung besitzt; er verfügt auch über die umfassende Erfahrung in der Anwendung. Denn das Verfahren gilt als eins der Anspruchsvollsten in der Endoskopie, wenn nicht in der gesamten Magen-Darm-Heilkunde, der Gastroenterologie: Hervorragende Kenntnisse in der Ultraschallanatomie, ausreichende Erfahrung und ausgeprägtes ärztliches Geschick bei der Durchführung sind Voraussetzung.

„Weitere große Vorteile für Patienten sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Endosonographie insgesamt“, weiß der Grevesmühlener Chefarzt: „Sie erlaubt beste diagnostische Ergebnisse bei Untersuchungen der Speiseröhre, des Mediastinums (das „Mittelfeld“ in der Brusthöhle) sowie des oberen Magen-Darm-Trakts, der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse und auch des unteren Magen-Darm-Traktes und des Enddarms.“

Und sie spart oft wertvolle Zeit: Zeigen die Ultraschallbilder eine verdächtige Gewebeveränderung, kann der Arzt direkt eine Probe entnehmen, die anschließend im Labor vom Pathologen untersucht wird, berichtet Dr. Klingenberg-Noftz. „So lässt sich frühzeitig und sicher erkennen, um was für eine Erkrankung es sich handelt, die gegebenenfalls kurzfristig therapiert werden muss.“

Dr. Klingenberg-Noftz

Dr. Klingenberg-Noftz Fachgebiet Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin